Meine Kaninchendame Motte ist mittlerweile zwischen 8 – 10 Jahren alt und gilt als „Zahnkaninchen“.
Es stand der nächste Gesundheitscheck bei meinen Kaninchen an und direkt fiel mir bei meiner ältesten Kaninchendame etwas auf:
Ich bemerkte, dass sie am Hals leicht feucht war und eine kahle Stelle hatte, mich wunderte dies sehr, da ich es die vorherigen Tagen nicht bemerkte. Erst vermutete ich, dass es ein Pilz ist und fragte in einer Kaninchengruppe nach, ob jemand wüsste was das sein könnte. Man riet mir mal auf die Augen zu achten und direkt fielen mir die tränenden Augen auf, wo das Fell schon ein bisschen krustig war.
Am nächsten Tag rief ich die Tierarztpraxis an, erläuterte was mir aufgefallen war und direkt wurde auf die Zähne getippt.
Wir bekamen also am nächsten Tag einen Termin um die Zähne einmal anzuschauen – das Ergebnis war erschreckend.
Mir war zuvor schon mehrmals aufgefallen, dass Motte langsam fraß, aber dabei dachte ich mir nichts.
Als die Tierärztin sich die Zähne anschaute stellte sie fest, dass Motte eine massive Zahnfehlstellung der Backenzähne hat und sich die Zähne nicht mehr gegenseitig beim Kauen abnutzen können. Einige Zähne wuchsen bereits in die Zunge oder in die Backe meiner Kaninchendame, auch Eiter bildete sich an einem Backenzahn. Die einzige Behandlung die möglich war, war eine Zahn-OP, die bereits wenige Tage später durchgeführt wurde.
Meine Kaninchendame wurde in Narkose gelegt. Zuvor wurden wir noch über Risiken der Narkose aufgeklärt und eine Erklärung wie das ganze jetzt abläuft wurde uns ebenfalls gegeben. Wir mussten einige Fragen beantworten wie z.B. der Gesundheitszustand der Nase war und das Gewicht wurde noch einmal kontrolliert. Zudem sagten sie uns, dass sie uns anrufen sobald die Maus wieder richtig wach war und wir sie abholen könnten.
Vor der OP wurde zunächst ein Röntgenbild gemacht um zu schauen ob Zähne gezogen werden müssten, wenn die Zahnfehlstellung zu massiv wäre – zum Glück war dies nicht der Fall. Also wurden die Zähne geschliffen, sodass nichts mehr störte. Die Zahn-OP verlief sehr gut und meine Dame fraß anschließend, als sie in der Transportbox auf meinen Schoß saß direkt ihr Lieblingsleckerlie (Banane). Doch auf eines wies mich die Tierärztin direkt hin: Zum Kürzen müssten wir dennoch alle 4-6 Wochen kommen und das taten wir auch.
Die Zahnpatienten fraß danach ganz normal, mittlerweile waren wir schon mehrere Male wieder beim Kürzen (dort jedoch lediglich mit einer leichten Sedierung, sodass sie direkt danach wieder wach war).
Beim letzten Tierarztbesuch wurde dann festgestellt das in den letzten Wochen einige Zähne verloren gegangen sind. Derzeit frisst sie mit den Schneidezähnen und 4 nahezu unbrauchbaren Backenzähnen relativ gut. Kohlköpfe werden gerne geknabbert sowie Möhre und andere Leckereien. Dennoch biete ich ihr zusätzlich geriebenes oder mundgerecht geschnittenes Futter an um sicherzustellen, dass sie wirklich genügend und ausgewogen frisst.
Wöchentliche Gewichtskontrollen gehören ebenfalls dazu, um Schwankungen festzustellen.
Mittlerweile merke ich direkt, wenn es wieder Zeit zum Kürzen der Zähne ist. Die häufigsten Anzeichen bei meiner Dame sind: Gewichtsverlust oder tränende Augen.
Mein Zahnkaninchen hat mich bewegt auch die anderen Nasen die bei mir wohnen regelmäßig beim Tierarzt vorzustellen, um die Zähne zu kontrollieren, damit ich nichts übersehe und möglichst frühzeitig dagegenwirken kann. Auch auf das Fressverhalten achte ich extrem.
Ich kann nur allen Kaninchenhaltern raten, ihre Nasen regelmäßig beim Tierarzt vorzustellen und auf eine Zahnkontrolle zu bestehen.
Zusätzlich mag ich darauf hinweisen das bei Zahnkaninchen die Zahnkorrektur, im abgesprochenen Abstand, durchgeführt werden muss, damit auch weiterhin keine Probleme auftreten.