Bei Kolloidalem Silber, kurz KS, handelt es sich um eine Dispersion (Gemisch aus mindestens zwei Stoffen, die sich chemisch nicht miteinander verbinden) aus feinsten Silberpartikeln in einem Lösemittel. Für medizinische Zwecke wird meist destilliertes Wasser verwendet. So wird ausgeschlossen, dass Unreinheiten im Wasser, sprich Viren oder Bakterien, in den meist schon geschwächten Körper gelangen. Es ist ein wirksames Mittel zur Infektionsbekämpfung, so kann es zur Bekämpfung von Myxomatose oder zur Desinfektion von leichten Bissverletzungen genutzt werden.
KS kann über verschiedene Verfahren hergestellt werden, im eigenen Haushalt eignet sich das Verfahren der Elektrolyse. Hierfür wird ein Silbergenerator verwendet. In ihm befinden sich zwei Silberelektrodenstäbe. Diese werden in das Wasser gehalten, es fließt ein elektronischer Strom zwischen den Stäben, dabei werden Silbernanopartikel abgespalten und an die Flüssigkeit abgegeben. Diese Partikel sind nicht löslich, allerdings mit bloßem Auge auch nicht sichtbar. Nach der Herstellung ist das KS noch warm, es sollte nur kalt verwendet werden. Da die gelösten Silberteilchen bei direkter Sonneneinstrahlung zerfallen, sollte es in Braunglasflaschen gelagert werden. Es ist auch empfindlich gegenüber Wärme, kinetischer Energie, sprich schütteln, und elektromagnetischer Strahlung. Es empfiehlt sich ein kühler Raum fern ab der Elektroverteilung zur Lagerung.
Entscheidet man sich für die Behandlung mit KS, sollte bei der Dosierung klar nach Anwendungszweck unterschieden werden. Bei der äußeren Anwendung kann ein höherer ppm Bereich gewählt werden und die Behandlung mehrmals täglich durchgeführt werden, das ergibt sich daraus, dass die Silbernanopartikel nicht durch die Haut in den Körper eindringen. Bei der inneren Anwendung, z.B. Einnahme über das Trinkwasser oder direkt ins Mäulchen eingegeben, sollte ein kleinerer ppm-Bereich gewählt werden. Dies begründet sich mit der Gefahr der Ablagerung des Silbers im Körper. In geringen Mengen ist es ungefährlich, trotzdem raten verschiedene Hersteller zu einem maximalen Wert von 10 ppm für innerliche Behandlung. Ppm steht für ‚parts per million‘ und bedeutet auf Deutsch Teil von einer Million. Ein ppm entspricht einem Milligramm pro Kilogramm. Daraus ergibt sich die Empfehlung von ½ Teelöffel zwei bis dreimal für das Körpergewicht von ca. 5 – 12kg. Für das Gewicht eines Zwergs sollte die Dosierung also noch einmal reduziert werden. Dazu wird empfohlen reichlich Wasser zu trinken, so kann man bei der Gabe von KS mit einer Spritze, ohne Injektionsnadel, noch ein wenig Trinkwasser mit aufziehen und dem Kaninchen oral verabreichen. Ebenso ist es empfohlen KS nicht über einen längeren Zeitraum als eineinhalb Monate zu geben. Es sollte niemals nach dem Prinzip ‚viel hilft viel‘ vorgegangen werden.
KS tötet in wenigen Minuten eine Vielzahl von Viren oder Bakterien ab, dabei werden keine lebensnotwendigen Zellen angegriffen. Durch ihre Größe dringen die Silberkolloide bis in die entlegensten Ecken des Körpers ein. Sie dringen in die Viren oder Bakterien ein und blockieren dort das Enzym was für die Sauerstoffgewinnung zuständig ist, daraufhin sterben diese ab. Wieso keine gesunden Körperteile angegriffenen werden, ist noch unbekannt. Außerdem ist es gut bekömmlich und greift nicht die Darmflora an. Die innerliche Wirkung lässt sich allerdings nicht wissenschaftlich belegen, nachdem es Schwierigkeiten in der Qualitätssicherung gab und es leicht für Laien herzustellen war, wurden sämtliche Forschungen abgebrochen, da der Kosten- und Nutzenfaktor für die Pharmaindustrie nicht rentabel war. Der Versuch in der Petrischale zeigt allerdings klar die desinfizierende Wirkung. Trotzdem schwören Heilpraktiker auf dieses Wundermittel. Bei der Behandlung mit KS können zwar keine antibiotikaresistenten Viren entstehen, so ist es aber ebenfalls möglich, eine Resistenz gegen Silberkolloid zu entwickeln. Eine zu hohe Dosierung ist gefährlich, da es zu ungewollten Ablagerungen im Körper kommen kann. Dadurch sind irreparabel Organschäden möglich.
Bei oberflächlichen Verletzungen, z. B. einer Bisswunde im Rahmen einer Vergesellschaftung kann man KS auftragen, um so die Wunde zu desinfizieren. Auch bei Myxomatosebläschen an den Augen kann KS mithilfe einer Pumpflasche aufgespürt werden. Allerdings ist hier eine Absprache mit dem Tierarzt zu empfehlen, da Myxomatose nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Oral kann man es z. B. bei leichten Erkältungserscheinungen eingeben, ist allerdings Schnupfen im Spiel, sollte wiederum ebenfalls der Tierarzt aufgesucht werden, da Kaninchen nur durch die Nase atmen können. Um bei einem gelegentlichen Niesen, einer Erkältung vorzubeugen ist es jedoch möglich.
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