Hierbei handelt es sich um eine, bei Kaninchen sehr seltene, Vereiterung der Gebärmutter. Ursache hierfür ist entweder eine z.B. aus der Vagina aufsteigende Infektion oder eine systemische Allgemeininfektion.
Eine aufsteigende Infektion ist in Folge einer Geburt möglich, da durch die lange Öffnung des Geburtskanals Keime von außen leichter in die Gebärmutter eintreten können als üblich. Bei manchen hormonellen Störungen tritt ein ähnlicher Effekt ein, denn der Muttermund ist dabei lange geöffnet und bietet Bakterien somit eine Eintrittspforte.
Symptome
Sofern der Muttermund nicht geschlossen ist, tritt bei einer Pyometra weißlich-gelber bis grüner Ausfluss aus der Scheide aus (offene Pyometra). Ist er jedoch verschlossen, staut sich der Eiter in der Gebärmutter an (geschlossene Pyometra). Aufgrund der starken Schmerzen spannen betroffene Tiere häufig ihre Bauchdecke an. Auch das Allgemeinbefinden verändert sich und das Kaninchen wird teilnahmslos und appetitlos.
Verlauf
Bei ausbleibender Behandlung verläuft eine Pyometra schnell tödlich.
Behandlung
Bereits beim Abtasten ist eine Vereiterung feststellbar, denn sie besitzt eine unverkennliche, teigige Konsistenz. Evtl. tritt bei der Palpation der Gebärmutter bereits eitriger Ausfluss aus der Vagina des Tieres aus.
Zur Diagnosesicherung kann sowohl das Röntgen als auch die Sonographie herangezogen werden. Aufgrund der zähen Konsistenz des Eiters ist hierbei eine dichte Struktur erkennbar. Wird eine Blutuntersuchung zu Rate gezogen, so zeigt diese aufgrund der Entzündung eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen und oft auch erhöhte Nierenwerte.
Um die starke Infektion einzudämmen, erhält das Kaninchen sofort Antibiotika und es ist schnellstmöglich eine Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter durchzuführen, wobei der/die Tierärzt*in besonders vorsichtig vorgeht, um Risse in der Gebärmutterwand und somit die Ausbreitung des Eiters in die Bauchhöhle zu verhindern.
Die Prognose ist bei angemessener Behandlung zunächst als gut zu bewerten. Zeigt das Kaninchen jedoch bereits ein gestörtes Allgemeinbefinden, so ist die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen während der OP größer, welche jedoch für eine Genesung unumgänglich ist.
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