Um sich mit dem Thema CBD-Öl auseinanderzusetzen, muss man sich erst mal mit dem grundsätzlichen Aufbau von Cannabis beschäftigen. Cannabis ist ein anderes Wort für Hanf und gehört zu den Hanfgewächsen, zu dieser Gruppe zählt ebenfalls Hopfen. Es gibt verschiedene Unterarten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Hanfarten mit einem geringen THC-Gehalt werden z.B. für die Herstellung von Hanfseilen genutzt, Arten mit hohem THC-Gehalt für die Drogenherstellung. THC (Tetrahydrocannabinol) ist ein psychoaktiver Inhaltsstoff, der das Bewusstsein, die Stimmung oder das Denken verändert. An den Blüten der weiblichen Pflanze befindet sich besonders viel THC, jedoch verfügt die Pflanze über 113 bekannte Wirkstoffe, die Cannabinoide. CBD steht für Cannabidiol, ist nicht psychoaktiv und fällt demnach nicht unter das Betäubungsmittelgesetz.
Bei der Herstellung von CBD wird die Pflanze erhitzt (dieser Prozess heißt Decarboxylierung). Dieser Vorgang wird genutzt, um aus CBDa CBD zu gewinnen. Für die Herstellung von CBD-Öl wird eine weibliche Pflanze mit einem geringen THC-Gehalt verwendet. Am schonendsten ist das CO2 Extraktionsverfahren. Unter sehr hohem Druck werden mithilfe von Kohlenstoffdioxid die Substanzen aus dem Cannabis gelöst. Senkt man nun den Druck, fallen die gelösten Extrakte wieder aus. Diese müssen nun noch erhitzt werden, damit sich das CBDa in reines CBD umwandelt. Auf diese Art kann ein sehr reines Öl gewonnen werden. Um den CBD-Gehalt zu reduzieren, wird das gewonnene Öl nun mit Hanfsamenöl oder Olivenöl vermischt. So entstehen die verschiedenen erhältlichen Prozente. Bei anderen Herstellungsarten können Giftstoffe in das Öl gelangen, da bei manchen Herstellungsprozessen das CBDa mithilfe von Chemikalien aus der Pflanze gelöst wird.
In Deutschland gibt es nur CBD-Öl mit einem THC-Gehalt von unter 0,2% (Grenzwert) legal zu kaufen. Ebenso wird es in Deutschland nicht als Arzneimittel, sondern als Nahrungsergänzungsmittel eingestuft und kann sogar in Drogerien gekauft werden.
CBD-Öl schmeckt bitter, wirkt entzündungshemmend, appetitanregend und hat eine hohe Wirkung gegen chronische Schmerzen. Jedoch gewöhnt sich der Körper von unseren Kaninchen an den regelmäßigen CBD-Konsum. Bis sich der Körper an das Öl gewöhnt hat, können Nebenwirkungen, wie z.B. Schwindel auftreten. Auch eine erhöhte Wasseraufnahme ist möglich, deshalb sollte immer sichergestellt sein, dass genügend Trinkwasser vorhanden ist. Vermehrter Kotabsatz kann ebenfalls die Folge sein. Diese möglichen Nebenwirkungen sollten allerdings nach wenigen Tagen verschwinden.
Ebenso wie beim Menschen wird das körpereigene Endocannabinoidsystem, welches Rezeptoren im ganzen Körper hat, durch die CBD angesprochen. Das aktivierte Cannabinoidsystem versucht den Körper in Balance zu halten. Gerät das Tier in Stress, so wird körpereigenes Cannabinoid produziert. Das zusätzliche CBD des Öls kann dem Tier helfen, im Gleichgewicht zu bleiben. Dies kann zur Verbesserung von Körperfunktionen führen. Studien für Hunde, Katzen und Pferde belegen eine Besserung der Symptome in Kombination mit den regulären Medikamenten. Das CBD-Öl kann bei Angstzuständen, chronischen Schmerzen, Wundheilung oder altersbedingten Beschwerden wie Arthrose helfen.
Beim Kauf ist besonders auf die Inhaltsstoffe zu achten. Der THC-Gehalt muss unter 0,2 % liegen und Zusatzstoffe wie Süßstoffe, Pestizide, Nikotin oder sonstige giftige Stoffe sollten nicht enthalten sein.
Zur richtigen Dosierung sollte zunächst mit einer kleinen Menge (ein Tropfen pro Tag) und einem Öl mit einem niedrigen THC-Gehalt begonnen werden. Stellt sich die gewünschte Wirkung nicht ein, kann die Dosis minimal erhöht werden. Beim Menschen wir dazu geraten, 15 Minuten nach der Einnahme von CBD-Öl keine Lebensmittel oder Getränke zu sich zu nehmen. Jedoch gilt das nicht für Kaninchen. Diese sollten jederzeit Futter und Wasser zur freien Verfügung haben. Das Öl kann oral mit einer Spritze verabreicht oder auf ein saugfähiges Leckerchen geträufelt werden. Es mit in den Wassernapf zu geben ist jedoch nicht ratsam, da sich die Dosierung schlecht überwachsen lässt. Es gibt auch CBD-Öl in Tabletten zu kaufen, hierbei muss dringend auf die Zusatzstoffe geachtet werden. Wir empfehlen den Kauf von flüssigen Produkten.
Ist CBD-Öl ein Wundermittel?
CBD-Öl kann viele positive Eigenschaften auf das Tier haben, muss es allerdings nicht. Man sollte sich im Klaren sein, dass CBD-Öl keinen Gang zum Tierarzt ersetzt. Eine richtige Diagnose ist für das Kaninchen lebensnotwendig. In Absprache mit dem Tierarzt kann über die Behandlung mit CBD-Öl nachgedacht werden. Das Öl kann viele Beschwerden lindern, ist allerdings kein Allheilmittel für alle Krankheiten. Dabei muss auch beachtet werden, dass eventuell eine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten auftreten kann.
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