Der Unterschied zwischen Hasen und Kaninchen

Foto: links Feldhase, rechts Wildkaninchen

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Immer wieder werden – gerade im deutschen und englischen Sprachraum – Kaninchen und Hasen sprachlich in den gleichen Topf geworfen. Doch wenn man mal genauer hinsieht, erkennt man, dass die beiden Tierarten kaum etwas miteinander zu tun haben. Zwar zählen sie beide zoologisch zu den Hasenartigen (Leporidae), sind keine Nagetiere und können sehr gut riechen und markieren ihr Revier mit ihren Duftdrüsen, doch schon allein durch die unterschiedlichen Chromosomenzahl können sie keinen Nachwuchs miteinander zeugen. Daher handelt es sich um zwei verschiedene Arten. Hasen kennen wir vor allem aus Gemälden, Geschichten, Bilderbüchern, Märchen oder Kinderspielen wie „Häschen in der Grube“. Kaninchen hingegen werden als Haustiere immer beliebter und oft fälschlicherweise als „Zwerghäschen“ bezeichnet. Auch die umgangssprachlichen Stallhasen sind lediglich groß gezüchtete Kaninchen in einer großen Rassevielfalt.

Wildkaninchen
(Oryctolagus cuniculus)

 

Feldhase
(Lepus europaeus)

Klein und eher gedrungen, kurze Vorderbeine und lange Hinterläufe

Körperbau

Groß, lang und schlank, lange Vorderbeine und Hinterläufe
1 – 2,5 kg

Gewicht

4 – 7 kg
35 – 50 cm

Körperlänge

48 – 70 cm
Graubraun, Bauch hell

Fellfarbe

Erdfarben-rotbraun, Bauch hell
Dunkel

Augen

Hellbraun, mit länglicher Pupille
6 – 8 cm kurze Löffel, Ohren sind kürzer als der Kopf

Ohren

12 – 14 cm lange Löffel mit schwarzem Rand, Ohren sind länger als der Kopf
Kleines, nach oben geklapptes Schwänzchen mit weißer Unterseite

Blume

Großes, nach unten geklapptes Schwänzchen mit weißer Unterseite und schwarzem Rand
Ja

Domestizierbar

Nein
22 Paare = 44

Chromosomenzahl

24 Paare = 48
Standorttreu. Trockene Sandböden, Hügel, deckungsreiche Gelände und Parkanlagen

Lebensraum

Offene Flächen, Felder, Wiesen und Waldränder
Lebt gesellig in Kolonien, es herrscht eine feste Rangordnung, dabei dominiert ein Rammler über die Männchen und eine Häsin über die Weibchen und die gesamte Gruppe

Sozialverhalten

Lebt – außer zur Paarungszeit – einzeln. Bei der Paarung verfolgen mehrere Rammler die Häsin im Laufduell. Der Rivale wird geboxt und getreten.
Wendiger Sprinter, nicht ausdauernd, flieht in den unterirdischen Bau

Fluchtverhalten

In einer Mulde wird bewegungslos und gut getarnt verharrt. Die Löffel werden gerade an den Rücken gedrückt. Kommt man ihnen doch zu nah, sprinten die ausdauernden Langstreckenläufer mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80km/h
Unterirdische selbst angelegte Höhlen

Wurfplätze

Oberirdische Bodenmulde
28 – 34 Tage

Tragzeit

40 – 42 Tage
3 – 8 Jungen

Wurfstärke

1 – 3 Jungen
Nesthocker (nackt, blind, taub, sehr hilflos)

Jungtiere bei der Geburt

Nestflüchter (behaart, sehend, hörend, früh selbstständig)
4 – 6 mal

Würfe pro Jahr

3 – 4 mal

Besonderheit Hasenkaninchen?
Wenn die Rede von „Hasenkaninchen“ ist, denken viele, dass vielleicht doch eine Kreuzung trotz unterschiedlicher Chromosomenanzahl zwischen den beiden Tierarten möglich ist. Tatsache ist aber, dass auch Hasenkaninchen nur eine gezüchtete mittelgroße Kaninchenrasse ist, deren Ziel es ist, dass die Kaninchen möglichst hasenähnlich aussehen sollen. Auch Hasenkaninchen sind und bleiben demnach Kaninchen.


Quelle des Titelbildes: www.fotocommunity.de

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