Allgemeine Info
Furotab ist ein Medikament gegen Flüssigkeitsansammlungen bei Herz-, Leber- Nieren- oder anderen Organerkrankungen. Furotab ist ein selten verabreichtes Medikament und muss daher nicht in der Kaninchenapotheke vorrätig sein, bei Bedarf wird es vom Tierarzt verschrieben.
Gebrauchsanweisung
Anwendungsgebiet(e)
Unterstützende Therapie in Fällen, in denen durch erhöhte Diurese/Salurese Flüssigkeitsansammlungen infolge Erkrankungen des Herzens, der Leber, der Niere oder sonstiger Ursachen aus Geweben, Leibeshöhlen, Gelenken, Sehnenscheiden usw. schneller resorbiert werden sollen:
Nichtentzündliche Ödeme:
Unphysiologisches akutes Gesäugeödem vor und nach Geburten, kardiale Ödeme, Lungenödem, Gehirnödem, Präputial- und Skrotalödem, Gliedmaßen- und Wundödem nach Verletzungen oder Operationen, parasitär bedingtes Ödem.
Flüssigkeitsansammlungen in Körperhöhlen:
Aszites, Hydrothorax, Hydroperikard.
Weitere Indikationen:
Unterstützung einer forcierten Diurese bei Vergiftungen, Anregung der Diurese nach Auffüllen des Blutvolumens bei Oligurie infolge eines Schocksyndroms oder einer akuten Niereninsuffizienz. Bei der Anwendung von Diuretika handelt es sich vorwiegend um eine symptomatische Therapie. Dabei darf eine Behandlung spezifischer Krankheitsursachen nicht vernachlässigt werden.
Gegenanzeigen
Nierenversagen mit fehlender Harnproduktion (Anurie), akute Glomerulonephritis, schwerer Kaliummangel (Hypokaliämie), Natriummangel-Zustand und/oder Zustände verminderten Blutvolumens (Hyponatriämie, Hypovolämie) mit oder ohne begleitende Blutdruckerniedrigung (Hypotonie), schwere Leberfunktionsstörung, Leberkoma, Dehydration, Sulfonamid-Allergie. Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen in therapeutischen Dosierungen sind im Allgemeinen die Folge der diuretischen Hauptwirkung: Es kann zu Hämokonzentration und zu adaptiven Veränderungen des Kreislaufes kommen (herabgesetzter Druck im kleinen Kreislauf, erhöhter peripherer Widerstand und erhöhte Herzfrequenz). Bei längerer Behandlung können Hypokaliämie, Hyponatriämie und extrazelluläre Dehydratation auftreten. Kreuzallergien mit Sulfonamiden sind möglich. Bei Hunden und Katzen wurde über vorübergehende ototoxische Effekte berichtet. Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.
Zieltierart(en)
Hund, Katze
Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung
Zum Eingeben
Hunde, Katzen:
1,0 – 2,0 mg Furosemid/kg Körpergewicht (KGW), entspricht 1 Tablette pro 5 bis 10 kg KGW.
Zur genauen Dosisanpassung können auch halbe und geviertelte Tabletten verwendet werden. In besonders schweren Fällen oder wenn die Salurese dem gewünschten Therapieziel nicht entspricht, kann die Einzeldosis bis auf das Doppelte erhöht werden. Eine Dosiserhöhung auf bis zu 10 mg Furosemid/kg KGW kann insbesondere bei schweren lebensbedrohenden Lungenödemen notwendig sein. Die angegebene Einzeldosis wird im Abstand von 6-8 Stunden 1- oder 2mal täglich verabreicht. Das Behandlungsziel ist im Allgemeinen nach 1 bis maximal 3 Tagen erreicht. Sobald sich der Patient stabilisiert hat, ist eine Reduktion der Dosis und der Verabreichungshäufigkeit empfehlenswert. Bei längeren Behandlungen ist eine Kontrolle der Serumelektrolytwerte angezeigt.
Hinweise für die richtige Anwendung
Keine Angaben.
Wartezeit
Entfällt.
Besondere Lagerungshinweise
Vor Licht schützen. In der Originalverpackung aufbewahren. Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren! Tablettenhälften bzw. Tablettenviertel sowie Tabletten nach Entnahme aus dem Blister sollen innerhalb von 3 Tagen verbraucht werden. Das Arzneimittel nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden!
Besondere Warnhinweise
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Bei kardinal bedingtem Lungenödem ist eine gleichzeitige Behandlung der Herzinsuffizienz angeraten. Bei gleichzeitiger Gabe von Herzglykosiden sollte Furosemid nur während der ersten 1-3 Tage und dann intermittierend zur Ausschwemmung vorhandener Ödeme eingesetzt werden. Eine Kontrolle des Kaliumhaushalts ist nur bei längerer Anwendung erforderlich. Gegebenenfalls muss zusätzlich Kalium zugeführt werden. Hunde mit Nierenfunktionsstörungen (z.B. Stenosen) sollten keine Schleifendiuretika in Kombination mit ACE-Hemmern erhalten.
Besonderer Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Nach Berührung der Tablette sofort die Hände waschen. Sollte versehentlich eine Tablette verschluckt worden sein, sofort den Arzt aufsuchen und die Schachtel oder den Beipackzettel vorlegen. Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Furosemid sollten den Kontakt mit diesem Tierarzneimittel vermeiden. Wenn sich nach Kontakt mit dem Tierarzneimittel Symptome wie Hautausschlag entwickeln, sollten Sie einen Arzt zu Rate ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzeigen. Schwellungen im Gesicht, der Lippen oder Augen oder Atmungsschwierigkeiten sind ernsthafte Symptome und bedürfen umgehend einer ärztlichen Behandlung.
Anwendung währen der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:
Furotab 10 mg Tabletten können bei trächtigen und säugenden Tieren angewendet werden.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder andere Wechselwirkungen:
- Angiotensin-Converting-Enzyme (ACE)-Hemmer: Verstärkung der hypotensiven Wirkung
- Aminoglykosid-Antibiotika: Verstärkung der ototoxischen Wirkung
- Sulfonamide: Sulfonamid-Allergie
- Cephalosporine: Verstärkung der nephrotoxischen Wirkung
- Herzglykoside: Erhöhung der Toxizzität der Herzglykosid-Konzentration im Plasma
- Nicht-steroidale Antiphlogistika und andere Hemmstoffe der Prostaglandin-Synthese: Abschwächung des diuretischen Effektes von Furosemid
Die Wirksamkeit von Schleifendiuretika kann in Fällen verringert sein, in deren bereits große Mengen Mannitol infundiert wurden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich
Eine akute Überdosierung mit Furotab 10 mg Tabletten kann zu vorübergehender Taubheit, Störungen des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes, ZNS-Symptome (Lethargie, Koma oder Krämpfe) oder zu einem kardiovaskulären Kollaps führen. Die Therapie erfolgt unterstützend und symptomatisch.
Inkompatibilitäten:
Keine bekannt
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel oder Abfallmaterialien, sofern erforderlich
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
Informationsquelle: Gebrauchsanweisung Furotab