Zystitis (Blasenentzündung)

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Ursache
Blasenentzündungen entstehen durch aufsteigende Infektionen, z. B. infolge einer verschmierten Anogenitalregion bei Durchfallerkrankungen. Aufgrund ihres anatomisch verkürzten Harnleiters sind vor allem Häsinnen betroffen. Außerdem kann eine Blasenentzündung sekundär durch Reizung der Schleimhaut der Blase entstehen, wenn sich dort Blasensteine abgelagert haben.

Symptome
Betroffene Kaninchen zeigen Schmerzen beim Wasserlassen, indem sie ihr Hinterteil beim Urinabsatz anheben und ihre Schmerzen teilweise auch durch Laute äußern. Sie leiden permanent unter schmerzhaftem Harndrang und können stets nur kleine Mengen Urin langsam tröpfelnd ausscheiden, weshalb sie dies nun deutlich öfter tun als bisher. Die Tiere nässen sich ein und riechen stark nach Urin. Durch die permanente Reizung durch den Urin wird die Haut im Anogenital- und Hinterläufenbereich wund und Haare können ausfallen.

Vor allem Haltern von Wohnungskaninchen fällt in diesem Zusammenhang oft zuerst auf, dass das Kaninchen plötzlich nicht mehr stubenrein ist. Außerdem kann die Anogenitalregion geschwollen sein und das Kaninchen zeigt ein schlechtes Allgemeinbefinden und Inappetenz (Appetitlosigkeit).

Behandlung
Diagnostiziert wird eine Blasenentzündung mithilfe eines Teststreifens (ein erniedrigter pH von 5-7 deutet auf eine Blasenentzündung hin). Außerdem wird der Harn mikrobiologisch untersucht. Ein Ultraschall hilft dabei, auszuschließen, dass neben der Zystitis auch Konkremente (feste Ablagerungen) in den Harnorganen vorliegen. Die Therapie erfolgt mithilfe von Infusionen, einem Antibiotikum und Schmerzmittel, wobei die Behandlungsdauer i. d. R. 10-14 Tage beträgt. Blasenentzündungen sind erfahrungsgemäß sehr gut zu behandeln. Bei Inappetenz muss das Kaninchen zwangsernährt werden.

Schutz
Bei Durchfallerkrankungen ist die Anogenitalregion sauber zu halten, um einer Blasenentzündung und auch einem Fliegenmadenbefall vorzubeugen. Ist der Durchfall so extrem, dass z. B. ein feuchtes Tuch für die Reinigung nicht mehr ausreicht, muss das Kaninchen gewaschen werden.

Außerdem gilt es in diesem Zusammenhang natürlich auch, Blasen- & Nierensteine zu verhindern, da diese oft eine Blasenentzündung mit sich ziehen.

Hier ist vor allem die Fütterung entscheidend: Sie sollte stets wasserreich sein (d. h. wenig getrocknete Futtermittel, da dort das zur Verdünnung des Calciums notwendige Wasser entzogen wurde, stattdessen überwiegend Wiese oder blättriges Gemüse) und bei Kaninchen, die bereits Probleme mit Harnwegserkrankungen hatten, sollte auch der Calcium- und Oxalsäure-Gehalt in der Ernährung deutlich reduziert werden. Besonders reich an Calcium sind u.a. Luzerne, Breitwegerich, Brennnessel, Löwenzahn, Petersilie, Rucola, Spitzwegereich, Möhrengrün etc. Einen hohen Oxalsäure-Gehalt findet man v.a. in Roter Bete, Chicorée, Mangold und Spinat.

Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Ernährung nicht vollständig Calcium-arm gestaltet werden sollte, denn der Calcium-Bedarf der Kaninchen muss dennoch gedeckt werden. Ansonsten ergeben sich Probleme, da das Calcium aufgrund des Mangels an Alternativen aus den Knochen mobilisiert wird, wodurch die Knochen schließlich erweichen (Osteodystrophie), was die Gefahr von Knochenbrüchen deutlich erhöht.

Gerade bei Frischfutter ist der Calcium-Gehalt dank des hohen Gehalts an Wasser eher unproblematisch, da das Wasser die Menge an Calcium verdünnt und es außerdem die Harnwege durchspült. Im Gemisch sind also auch oft verteufelte „calcium-reiche“ Futtermittel wie Löwenzahn unproblematisch. Sie sollten nur keinesfalls einseitig verfüttert werden. Auf getrocknete Kräuter, wo das Calcium durch das entzogene Wasser konzentriert vorliegt und auch auf Sämereien sollte nach Möglichkeit vollständig verzichtet werden. Aus dem eben genannten Grund sollte auch Heu bei Kaninchen mit Blasenproblemen keinesfalls die Hauptnahrung darstellen, sondern das frische Grün lediglich ergänzen. Auch sollte es in diesem Fall nicht zu kräuterreich sein.

Wasser sollte stets in einem Napf angeboten werden, da die Kaninchen auf diese Weise mehr trinken als aus einer Nippeltränke.

Nur mit einer langfristigen Ernährungsumstellung kann das betroffene Kaninchen dauerhaft von seinen Leiden befreit werden, ansonsten treten die Konkrementablagerungen (feste Bestandteile) bzw. Blasenentzündungen immer wieder auf!


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